Tipps und Tricks für Nachtfotografie

Nachtfotografie ist spannend. Die bei Dämmerlicht oder in der Nacht aufgenommenen Bilder transportieren reizvolle Stimmungen – dabei muss der Fotograf nicht einmal der größte Held künstlerischer Bildkompositionen sein. Allerdings sollten einige Tipps beachtet werden.

„Nachts sind alle Katzen grau“

Diese Behauptung mag sich darauf beziehen, dass unter bestimmten Bedingungen alles gleich aussieht – der Nachtfotograf wird diese Bedingungen allerdings auch in der Nacht nicht vorfinden. Denn Dunkelheit ist nicht gleich Dunkelheit.

Die stimmungsvolle „Blaue Stunde“

Die Zeit, in der die Sonne verschwunden ist und die verschiedenen Motive noch nicht vollständig von künstlichem Licht ausgeleuchtet sind, nennt man die „Blaue Stunde“. Die Bilder werden in der Blauen Stunde vom dunkelblauen Himmel und punktueller, stimmungsvoller Beleuchtung dominiert. Man sollte beachten, dass sich die Blaue Stunde von Tag zu Tag verschiebt und wohl kaum wirklich eine Stunde andauert. Nützliche Informationen bieten Dämmerungsrechner und Blaue-Stunde-Tabellen im Internet.

Ein Stativ ist wichtig!

Knappes Licht verlangt längere Belichtungszeiten. Moderne Spiegelreflexkameras machen auch bei höheren ISO-Werten schöne Bilder, trotzdem ist die Benutzung eines Stativs ratsam. So können alle Arten von Erschütterungen vermieden werden – weil die Belichtungszeiten schon mal auf 20 – 30 Sekunden ansteigen können, sollte die Kamera felsenfest stehen.
Wer ein Stativ verwendet, braucht übrigens den Bildstabilisator nicht. Er könnte bei der Arbeit minimale, störende Schwingungen erzeugen.

Die ideale Blende

Ein Blenden-Ideal gibt es nicht. Bewährt haben sich Blenden zwischen f5 und f8; die Belichtungszeit sollte nicht über 30 Sekunden ansteigen – dabei nimmt der Sterneeffekt um die Lichter mit kleinerer Blende zu. Weite Blenden erzeugen einen Halo-Effekt.

Die passende Belichtungszeit

Für das erste Bild sollten die Zeilenautomatik (A, Av) sowie die Matrixmessung für die Belichtung verwendet werden, um verhältnismäßig fix zum brauchbar belichteten Bild zu kommen. Man merkt sich dann die Einstellung für Belichtungszeit und Blende und wechselt in den manuellen Betriebsmodus (M). Jetzt kann man mit der Zeit spielen und sie etwas hinunter und etwas hinauf drehen. Dabei ist nicht nur das Vorschaubild auf dem Monitor zu beachten, sondern auch das Histogramm.

Die Kontrolle des Histogramms

Das Histogramm wird gerne mal ignoriert – dabei ist es ein wichtiger Kontrollmechanismus zur Prüfung der Belichtung. Lesen kann man das Histogramm ganz einfach: Überbelichtete Bildstellen ohne Zeichnung stellt das Histogramm als „Berg“ auf der rechten Seite dar.

Gehäufte Bildareale mit schwarzen Pixeln zeigen sich links als Ausschläge. Ziel der Belichtung ist es, möglichst wenig Pixel am ganz linken und am rechten Rand zu haben. Selten wird man sie komplett vermeiden können, denn gerade bei nächtlichen Aufnahmen sind sehr helle Bereiche durch die Lichter und andererseits schwarze Bereiche nicht zu vermeiden.

Spiegelvorauslösung und Fernauslöser

Eine aktivierte Spiegelvorauslösung schaltet weitere Verwacklungsquellen aus: Zunächst wird der Spiegel hochgeklappt und die Kamera wird bis zu 2 Sekunden mit der Belichtung des Bildes warten. So werden Erschütterungen durch das Hochklappen vermieden. Die Spiegelvorauslösung ist umso wichtiger, le länger die Belichtungszeit ist.
Neben dem Stativ ist auch ein Fernauslöser wichtig: Die Kamera wird nicht berührt und somit nicht erschüttert. Alternativ ist die Benutzung eines Selbstauslösers mit 2 bis 5 Sekunden Vorlauf.

RAW vs. JPEG
Das RAW-Format bietet mehr Möglichkeiten zur Nachbereitung der Nachtaufnahmen, die besonders bei Low-Light-Aufnahmen notwendig werden können. Präsentiert werden können die fertigen Aufnahmen besonders schön in Bilderrahmen, Galerierahmen oder in Bilderrahmen nach Maß von rahmendirekt.de.
Nachbereitungsmuffel können auch mit JPEG schöne Nachtaufnahmen machen.